Hap Ki Do (합 기 도)

Überblick

Bei Hap Ki Do handelt es sich um die koreanische Form der Selbstverteidigung. Es geht darum, sowohl die Kraft des Gegners gegen Ihn auszunutzen, als auch Schwachstellen in seiner (der menschlichen) Anatomie.

Fortgeschrittene erlernen außerdem Abwehr und auch Anwendung verschiedener Waffen. Eine Idee dabei ist, jeden beliebigen greifbaren Gegenstand als Waffe verwenden zu können.

Der bekannteste Hap Ki Do-Anwender dürfte Jackie Chan sein, der unter Jin Pal Kim trainiert hat (siehe hier und hier). Häufig kann man diverse (entschärfte) Techniken in seinen Filmen beobachten.

In Südkorea wird Hap Ki Do sowohl bei den Streitkräften als auch der Polizei eingesetzt. So ist der 1. Dan in Hap Ki Do bei einem staatlich anerkannten Verband Voraussetzung für den Polizeidienst.

Historie

Hap Ki Do entwickelte sich circa in der Zeit von 1945 bis 1958. Die philosophischen und technischen Grundlagen wurden von Choi Yong-Sul (Photo) gelegt, der selbst 30 Jahre lang Daito Ryo Aki-Jujutsu unter Sokaku Takeda in Japan gelernt hatte. Seine Schülern, namentlich insbesondere Ji Han-Jae und Kim Moo-Hong, ließen Ihre Erfahrungen und Techniken aus der nativen koreanischen Kampfkunst als auch aus dem Teakwondo in Hap Ki Do einfließen, so daß Hap Ki Do zwar einige Ähnlichkeiten zu Ryo Aki-Jujutsu aufweist, inzwischen jedoch sehr viele Techniken enthält, die in keiner japanischen Kampfkunst vorkommen. Auch findet man zwar fast alle Taekwondo Techniken in Hap Ki Do wieder, hat aber in Hap Ki Do ein noch deutliches größeres Repertoire an Tritt- und Schlag-Techniken.


Hap Ki Do setzt sich aus den folgenden 3 Silben zusammen:

Hap=Vereinigen - Harmonie von Körper, Geist und Seele.
Ki=Lebensenergie
Do=Weg / Lehre

Disziplinen

Die Disziplinen im Hap Ki Do ähneln denen des Taekwondo, jedoch liegen die Schwerpunkte anders:

  • Grundschule (Gibon Yeonseup): Üben einzelner Bewegungen und Techniken ohne Gegner.
  • Selbstverteidigung (Hosinsul): Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere unbewaffnete oder bewaffnete Gegner.
  • Freikampf (Daeryeon, Matsogi oder Gyeorugi): Freier Übungskampf mit Schutzausrüstung.
  • Gymnastik (Dosu Dallyon)
  • Bruchtest (Gyeokpa): Durschlagen-/ oder -treten von Holzbrettern mittels Taekwondo-Techniken.

Techniken

Hap Ki Do enthält über 1.000 Grundtechniken in unzähligen Variationen. Die Gesamtanzahl er Techniken liegt somit je nach Stil irgendwo zwischen 3.000 und 10.000 Techniken. Da wir uns in unserer Schule jedoch zunächst auf die wesentlichen Grundtechniken konzentrieren, läßt sich auch Hap Ki Do in überschaubarer Zeit erlernen.

Die Techniken lassen sich in die folgenden Gruppen einteilen:

  • Stellungen und Bewegung
  • Schläge und Tritte
  • Ausweichen und Abwehren von:
    • Haltegriffen
    • Schlägen
    • Tritten
    • Würgen
    • Würfen
    • Hebeln
    • Angriffen am Boden
  • Hebel
  • Würfe
  • Falltechniken
  • Abwehr und Anwendung von Waffen
    • Messer
    • Langstock
    • Kurzstock
    • Krummstock
    • Schwert
    • Seil / Grürtel
  • Angriffspunkte
  • Atmung und Meditation
  • Wiederbelebung und Heilung

Waffentechniken spielen bei uns erst ab dem 1. DAN (schwarzen Gürtel) eine Rolle. Fokus liegt hier dann auf der Abwehr von Angriffen.

International H.K.D. Federation

Die International H.K.D. Federation wurde 1974 von Großmeister Myung Jae Nam gegründet. Ursprünglich unter dem Namen International Hapkido Federation bekannt, wurde diese umbenannt, nachdem auch Hankido und Hankmundo zum Repertoire der Federation hinzugefügt wurden.

In der Vergangenheit war die International H.K.D. Federation eine von nur 3 staatlich anerkannten Hapkido Verbänden. Inzwischen wurden jedoch noch weitere Verbände anerkannt.

Links

Wikipedia Artikel über Hap Ki Do
Wikipedia Artikel über die International H.K.D. Federation (Englisch)
Homepage der International H.K.D. Federation